Sharaktah aus Ketelsbüttel, nominiert für den New Music Award von N-JOY (NDR)
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NEW MUSIC AWARD 2022 Sharaktah nominiert von NJOY

26. September 2022, 04:00 Uhr

Gestern noch der Freak auf dem Dorf – heute schon gefeierter Newcomer. Sharaktahs Grunge-Rap ist der Sound der Stunde.

Ketelsbüttel, Schleswig-Holstein. 180 Einwohner an zwei Hauptstraßen. Ein kleiner Landladen. Bis zum Meer radelt man eine halbe Stunde. Nicht unbedingt ein Ort, an dem Rockstars geboren werden. Oder gerade? Sharaktah hat hier als Christopher Wrede seine Kindheit und Jugend verbracht. Von den anderen belächelt als der Spinner, der nachts seine Gitarre bearbeitet und seine frühen Ahnungen von Weltschmerz in ersten Tracks rausschreit.

Mittlerweile lebt Sharaktah in Hamburg, hat sein erstes Studio eingerichtet und verarbeitet seine Erfahrungen als Outsider in fett produzierten Songs, die ihm die wachsende Fanbase hungrig aus den Streaming-Clouds saugt. Ein bisschen Wut klingt immer noch durch in seinen Punk- und Grunge-geprägten Tracks: Wut auf die, die ihn in seiner Jugend in Ketelsbüttel immer belächelt haben. Aber vor allem klingt da Genugtuung durch. Denn während die früheren cool Kids jetzt Trecker fahren, wird Sharaktah als deutsche Antwort auf The Kid Laroi oder Yungblud republikweit abgefeiert.

Sei einfach du selbst. Scheiß drauf, was andere sagen oder denken über das, was du machst. Wenn ich das für meinen Teil nicht hinbekommen hätte, dann würde ich heute nicht Musik machen und meinen Traum leben.

Hilfreich auf dem steilen Weg nach oben war für Sharaktah sicher auch die Begegnung mit Clueso. Der gemeinsame Track „Aus dem Weg“ war eines der Highlights auf Cluesos 2021er „ALBUM“ – auch oder vor allem wegen Sharaktah. Dessen Attitude irgendwo zwischen Lostness und Twentysomething-Weltschmerz trifft den popkulturellen Zeitgeist wie die Faust aufs Auge. Das weiß man mittlerweile wohl auch in Ketelsbüttel.

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