SPUTNIK Black Beatz vom 14.04.2023: Major Lazer x Major League DJz

Während hierzulande im Falle von Peter Fox rasch die Frage nach einer kulturellen Aneignung grassierte, macht das Ami-Trio Major Lazer einfach Nägel mit Köpfen. Denn für die Herren Diplo, Walshy Fire und Ape Drums ist Amapiano nicht nur der absolut heißeste Scheiß, sondern sie schlossen sich auch umgehend mit den Oberprotagonisten dieses Subgenres zusammen.

Dieses kommt eigentlich aus Südafrika und verschmilzt auf 112 bpm gedrosselte House-Vibes mit afrikanischen Rhythmen und jazzigen Klavier-Linien. Als amtliche Botschafter entpuppten sich dabei die eineiigen Zwillinge Bandile und Banele Mbere, die als Major League DJz seit einiger Zeit die globalen Tanzhallen missionieren.

Diesen Seelenstrip der Mbere-Brüder wollten Major Lazer nicht unbearbeitet an sich vorbeiziehen lassen und entschlossen sich kurzerhand zu einem gemeinsamen Albumprojekt. Schließlich verortet Walshy Fire das musikalische Energiezentrum der Welt momentan eindeutig in Afrika. So treffen sich auf "Piano Republik" eine ganze Handvoll südafrikanischer Musikschaffender, so Msaki, Gaba Cannal und Russel Zuma oder die verstorbene Musikikone und Aktivistin Brenda Fassie.

Dazu gesellen sich Ty Dolla Sign, die Nigerianerin Tiwa Savage oder ihr Landsmann Joeboy. "Koo Koo Fun" und "Designer" stürmten bereits auch hiesige Hitlisten, mit "Ke Shy" steht schon der nächste Brocken auf der Rampe. Und wer es ausgiebig will, für den gibt es den Black Beatz Act der Woche: Major Lazer x Major League DJz – "Piano Republik".

Von etwas gedämpfterer Energie ist der Odd Future-Tüftler Tyler, The Creator getragen. Von ausufernder Kreativität aber meistens auch. So hatte sich in seinem Keller noch einiges angestaut, was es nicht auf seinen Longplayer "Call Me If You Get Lost" schaffte. Nun also im Nachschlag, mit folgender Fortsetzung: "Dogtooth". Eigentlich eher in der Songwriiter-Schublade schlummernd, hatte die Britin V V Brown fast 6 Jahre nichts von sich hören lassen. Nun kommt die frisch aufs Land gezogene Dame mit einem wahrlich soulful Statement zurück: "Black British".

Auf bewährtes Material ganz anderer Natur setzt Coi Leray und schnappt sich für ihren Players RMX Busta Rhymes. Die Idee stammt aus den Straßen von Kingston, Jamaica, wo der Busta Beat Riddim von "Put Your Hands Where My Eyes Could See" längst nicht nur ein TikTok-Knaller ist. Was mit Nadg und dem "We a Run E Grung" Remix zu beweisen war.