MDR AKTUELL - Meldungen um 12:30 Uhr
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Bundesregierung billigt Entwurf zur Kindergrundsicherung
Die Bundesregierung hat nach monatelangem Streit die Kindergrundsicherung auf den Weg gebracht. Die Minister billigten den Entwurf von Familienministerin Lisa Paus. Geplant ist, alle staatlichen Leistungen für einkommensschwache Familien wie Kindergeld, Bürgergeld und Kinderzuschlag zu bündeln. Paus rechnet zunächst mit 2,4 Milliarden Euro Kosten. Bis 2028 würden es aber sechs Milliarden Euro. Der Entwurf soll nun im Bundestag beraten werden. Die Abstimmung ist für Februar geplant. Danach muss noch der Bundesrat zustimmen. Allerdings ist es offen, ob die Kindergrundsicherung wie geplant zu Beginn 2025 starten kann. Die Bundesagentur für Arbeit hält den Termin für unrealistisch.
VW kündigt Vereinbarung zu Drei-Schicht-Betrieb in Zwickau
Beim VW-Werk in Zwickau drohen weitere Einschnitte. Volkswagen hat nach eigenen Angaben die Betriebsvereinbarung für den Drei-Schichten-Betrieb zum Jahresende gekündigt. Ein Sprecher sagte, Ziel sei eine neue Vereinbarung, die der aktuellen Marktsituation Rechnung trage und die Wirtschaftlichkeit des Standorts sicherstelle. Gestern hatte VW bereits angekündigt, die Fertigung von E-Autos in Zwickau und Dresden wegen schwacher Nachfrage für zwei Wochen zu drosseln. Danach soll es in Dresden in einem Ein-Schicht-Betrieb weitergehen. Für den Standort Zwickau blieb das zunächst offen. Dort werden aktuell 10.700 Menschen beschäftigt.
Organisation medizinischer Behandlung in Deutschland nicht mehr zeitgemäß
Die Autoren des Arzneimittelreports der Barmer halten die Organisation der ärztlichen Behandlung in Deutschland für nicht mehr zeitgemäß. Studienautor und Internist, Daniel Grandt, vom Klinikum Saarbrücken sagte MDR AKTUELL, es sei absolut unverständlich, dass es keinen Medikationsplan für jeden Patienten gebe, der immer vollständig und aktuell sei. Ambulant würden über 1.800 Wirkstoffe in mehr als 450.000 verschiedenen Kombinationen verordnet. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Ärzte auf digitale Unterstützung verzichteten. - Der Barmer-Arzneimittelreport hatte ergeben, dass 2021 viele Patienten eine für sie riskante Schmerzmitteltherapie erhalten hatten. Demnach wurden Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht ausreichend beachtet.
Zehntausende Karabach-Armenier auf der Flucht
Die Flucht aus der Kaukasus-Region Bergkarabach setzt sich fort. Wie die russische Nachrichtenagentur Ria meldet, sind inzwischen mehr als 47.000 Menschen in Armenien eingetroffen. Armenische Behörden sprachen dagegen von gut 42.000 Ankömmlingen. Das von Armeniern besiedelte Gebiet war vergangene Woche von Aserbaidschan militärisch unter Kontrolle gebracht worden. Zuvor lebten dort rund 120.000 Menschen. Viele von ihnen befürchten Verfolgung und Unterdrückung durch die neuen Machthaber. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock forderte die Regierung in Baku auf, internationale Beobachtern in die Region zu lassen. Aktuell wisse niemand, wie es den Menschen dort ergehe.
Thielemann wird Chef der Berliner Staatsoper
Der Dirigent Christian Thielemann wird neuer Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper. Das teilte der Berliner Kultursenator Joe Chialo in der Staatsoper Unter den Linden mit. Demnach tritt Thielemann das Amt im kommenden Jahr an. Der 64-Jährige leitet noch bis Ende der Saison die Sächsische Staatskapelle Dresden. In Berlin folgt er auf Daniel Barenboim, der krankheitsbedingt von seinem Amt zurückgetreten war. Thielemann hatte den 80-Jährigen bereits vor einem Jahr bei der Neuinszenierung des Wagner-Rings vertreten.