SPUTNIK Black Beatz | Fr | 22 - 0 Uhr Postpandemische Paranoia: Atmosphere
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Zwei Stunden feinster R'n'B, tighter Hip Hop und derbste Urban Club Tunes mit Mathy in the Mix. Diesmal mit Atmosphre.

Postpandemische Paranoia: Atmosphere
Vor mehr als 25 Jahren tauchte das aus Minneapolis stammende Duo aus Rapper Slug und Beatbastler Ant im Hip-Hop-Quadranten auf. Seit ihrem 1997er Debüt "Overcast" legten die beiden Jungs aus dem mittleren Westen allerdings einen veritablen Perspektivwechsel hin. Waren ihre Stories anfänglich noch gelungene Alltagsgeschichten in der dritten Person, schlingerten sie peu a peu in immer abstrusere Erzählungen aus der Ich-Perspektive. Fast wie im Scherz brachte Anfang der 2000er Slug den Begriff Emo-Rap ins Spiel. Heute steht er praktisch für ein ganzes Genre inclusive Nachwuchsgeneration. Dass die beiden ihre Selbstreflektion bis an den Rand der Paranoia treiben, davon kündet ihr Albumfrischling "So Many Other Realities Exist Simultaneously".
Auf dem Album befassen wir uns mit einer Reihe von Dingen, die wir in Stapeln aus Umzugskartons gefunden haben, welche inzwischen zu Möbeln geworden sind."
Therapiestunde?
Es war der Stress der schrägen Pandemiezeit und die darauffolgende Müdigkeit, die verrückten Gedanken und Ansichten freien Lauf ließ. Hatten ihre früheren Alben Themen wie Familie, Brüderlichkeit oder Sinn im Zentrum, schnorchelt ihr 13. Longplay genau in jenen psychischen Abgründen, die eine Corona-zermürbte Gesellschaft bis in den Zustand ziviler Unruhen getrieben hat. Aber während eine nervöse Spannung über den meisten Songs liegt, ist doch die bloße Existenz des Albums auch ein Beweis für Hoffnung. So erinnert nicht nur der "positive thinking"-Schunkler "Okay", sondern auch der Reggae-Slammer "Holding My Breathe" an die guten Seiten eines immer rauer werdenden gesellschaftlichen Kimas. Und er erinnert an die wiederkehrende Frage aus dem Munde von Slug: "Hast Du heute schon deinen Therapeuten umarmt?". Wie belassen es beim Black Beatz Act der Woche: Atmosphere mit "So Many Other Realities Exist Simultaneously".
Black Beatz Hot Shots
Während wir mit "Calendar" und "Pinot Noir" taufrische Singles der neuen Alben von Nines bzw. IDK abfeuern, geben die Ami-Platzhirsche Lil Baby und DaBaby mit "Go Hard" und "Shake Sum" routiniert inszenierte Lebenszeichen. Alles andere als routiniert fegt der Nigerianer Obongjayar heran. Letztes Jahr noch irre hoch im Kurs beim Black Beatz-Voting, als er mit Jeshi eine famose Spritztour mit "Protein" unternahm, schraubt er sich nun in die Sphären des westafrikanischen Funk der 70iger und reicht das Motto gleich nach: "Just Cool"
Titel | Artist |
---|---|
Need Me | Lil Tecca |
Red Ruby Da Sleeze | Nicki Minaj |
They Don't Love It | Jack Harlow |
Eventide | Atmosphere feat Shepard Albertson |
Knock You Down | Keri Hilson feat. Kanye West X Ne-Yo |
J'adore | Strandz |
Proud Of Me | Armani White feat Fridayy |
Calendar | Nines |
In My Head | Atmosphere |
Bops | Coi Leray |
Pinot Noir | IDK feat Saucy Santana X Jucee Froot |
Breakadawn | De La Soul |
White Ash | Potter Payper |
Still Life | Atmosphere feat Murkage Dave |
What It Is (Block Boy) | Doechii feat Kodak Black |
Hell Yeah | Ginuwine |
Healing | Tion Wayne |
Welcome To The Strip | Hazey |
Go Hard | Lil Baby |
Tasty | Dani Leigh |
Bigger Pictures | Atmosphere |
Titel | Artist |
---|---|
FlyGirl | Flo feat Missy Elliott |
Ride Wit U | Joe feat. G-Unit |
Silver Tooth | Armani White feat ASAP Ferg |
Positive Space | Atmosphere |
Princess Diana | Ice Spice feat Nicki Minaj |
Terms & Conditions | Mahalia |
Curious | Shenseea |
Ambiance | Belly |
Okay | Atmosphere |
Motherless | Killer Mike feat Eryn Allen Kane |
The Breaks | Kurtis Blow |
4Eva | Kaytramine feat Pharrell Williams |
Just Cool | Obongjayar |
Shake Sum | DaBaby |
Holding My Breath | Atmosphere |
Pretty Brown | NLE Choppa |
Amplify | Guvna B feat DarkoVibes |
German | EO |
Bruce Lee | Tunde |
Dotted Lines | Atmosphere |
Mr. Police | IDK |
Black Beatz vom 12.05.2023: NLE Choppa
Gehegt und gepflegt: NLE Choppa
Er zählt gerade mal 20 Lenze und bringt schon ein Sequel seines Debüterfolges heraus, alle Achtung! Die Rede ist von NLE Choppa, einem der Nachwuchsstars aus Memphis, Tennessee. Der Bursche mit der glitzernden Kauleiste wummerte sich anno 2019 mit seinem Brecher "Shotta Flow" nicht nur ins kollektive Konsumentenbewusstsein, sondern auch auf die Empfehlungslisten von New York Times über Forbes bis zum GQ-Magazin, folglich zählte er auch zur XXL-Freshman Class. In Anlehnung an die miese Gegend seiner Kindheit in Ost-Memphis nannte dieser Bryson Potts seine erste EP "Cottonwood", nun kommt Part 2, allerdings mit anderen Vorzeichen. War der erste Teil noch eine Art Schnellschuss, kümmerte er sich um seinen Frischling wie um ein Baby. Dankbarer, präziser, beharrlicher …
Ich habe es gehegt und gepflegt, wie es eine Mutter tun würde. (www.vibe.com)
Dabei rausgekommen sind eingängige Hooks und knackige Lines, die sich bisweilen auf famosen alten Klassikern, wie Rose Royces "Love Don't Live Here Anymore", breitmachen. Inhaltlich lässt NLE dabei seiner Faszination für Numerologie und Meditation freien Lauf und wird sich endlich seiner Wertigkeit bewusst. Vielleicht hat dazu ja auch die versammelte Meute um Kevin Gates, G Herbo, 2Rane oder Fivio Foreign beigetragen, zwei alte Haudegen taten dies mit Sicherheit. Ausdrücklich schwärmt der Nachwuchs-Star von seiner livehaftigen Studiosession mit Rick Ross, der ihn den Grundkodex in Sachen Arbeitsmoral nahebrachte. Und er schwärmt von Lil Wayne, den er quasi seit dem Knirpsenalter studiert hat. Weezy gab ihm Vertrauen in seine Fähigkeiten, für diesen Moment hätte NLE immer gebetet. Wir betrachten all das etwas sakulärer: NLE Choppa – mit "Cottonwood 2" der Black Beatz Act der Woche.
Black Beatz Hot Shots
Gefällig geht es bei Coi Leray weiter, nach ihrer Busta Rhymes-Verbratung im "Players"-Remix kommt sie im Doppelpack: mit schlagerhafter Rückbesinnung auf "My Body" und mit einer Groovegranate namens "Bops". In Sachen Groovegranate ist Armani White ein ganz Großer, wie übrigens auch in Sachen Kauleistenverspoilerung. Irgendwann musste es zum "Billie Eilish"-Nachfolger kommen. Der hier ist dicht dran: Armani White mit ASAP Ferg – "Silver Tooth". Er tat es kurz und schmerzlos. Jack Harlow schoss quasi aus der Hüfte eine 10-Track-LP. Der Wuschelkopf aus Kentucky bediente sich seines alten Nicknamens "Jackman" und wandelt parallel zu seinem Schauspielauftritt beim Sequel von "White Men Can't Jump" durch seine eigene Jugendzeit: "They Don't Love It".
Titel | Act |
---|---|
They Don't Love It | Jack Harlow |
Bops | Coi Leray |
Charm | Rema |
Ain't Gonna Answer | NLE Choppa feat Lil Wayne |
Curious | Shenseea |
Tanisha (Pump That) | Rae Sremmurd |
White Iverson | Post Malone |
Do It Again | NLE Choppa feat 2Rare |
Dogtooth | Tyler, The Creator |
WTF | YoungBoy NeverBroke Again feat Nicky Minaj |
Ke Shy | Major Lazer x Major League DJz feat Tyla x LuuDaDeeJay |
4Eva | Kaytramine feat Pharrell Williams |
Car Wash | Rose Royce |
Drop Top | NLE Choppa |
Search x Rescue | Drake |
Tony Soprano 2 | Nines |
High Life | Buju Banton feat Snoop Dogg |
Rude Boy | Rihanna |
In The UK | NLE Choppa |
Waiting For You | French The Kid |
Princess Diana | Ice Spice feat Nicki Minaj |
Titel | Act |
---|---|
No More Lies | Thundercat feat Tame Impala |
Red Ruby Da Sleeze | Nicki Minaj |
AutoMoBooty | NLE Choppa feat Lola Brooks & Modesty |
White Cousin | Just Blanco |
Jenny From The Block | Jenifer Lopez feat. Jadakiss |
Energy | Digga D |
Holding My Breath | Atmosphere |
Pretty Brown | NLE Choppa |
Amplify | Guvna B feat DarkoVibes |
Silver Tooth | Armani White feat ASAP Ferg |
Put Your Hands Where My Eyes Could See | Busta Rhymes |
Players RMX | Coi Leray feat Busta Rhymes |
Bruce Lee | Tunde |
FlyGirl | Flo feat Missy Elliott |
It Can't Be | Jack Harlow |
On Good | NLE Choppa feat Queen Naija |
J'adore | Strandz |
Don't Let The Devil | Killer Mike feat El-P & thankugoodsir |
Untitled 6 | Kendrick Lamar |
Go | Cae Cartier |
Cold Game | NLE Choppa feat Rick Ross |
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