N-JOY nominiert JEREMIAS für den New Music Award 2020.
Bildrechte: Lucio Vignolo

Nominiert von N-JOY JEREMIAS

Wenn eine Band aus Hannover mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren angibt, „Disko-Funk“ zu machen, muss das Posing sein. Mit Parcels, Tom Misch oder Men I Trust als gemeinsamen Nenner der vier, zudem wohl eine Interpretation der Interpretation. Oder?

Wenn die Fans dann 18 Shows der ersten Tour fast restlos ausverkaufen, augenscheinlich wenig Vergleichbares in ihren Playlists haben und eine Klavierballade so laut wie keinen anderen Song mitsingen, dann reichen Pose und Genre-Begriffe aber offenbar nicht aus, um die Band zu erklären.

Wie beschreibt man JEREMIAS?

Step back. Im Oktober 2019 veröffentlichen JEREMIAS ihre Debüt-EP „Du musst an den Frühling glauben". Produziert hat Tim Tautorat, der zuvor mit Alben von Faber und Annenmaykantereit von sich reden machte. Zeilen wie „alles gibt sich von allein" und „Regen ist Konfetti, wenn du willst" bleiben unmittelbar hängen. Ganz schön naiv. Oder?

Es folgen erste Festivals und Support-Shows für u.a. Giant Rooks & OK Kid. Bald schon tauchen ihre Songs in den ersten großen Streaminglisten auf: Stimmungsmacher und deutsche Poesie gleichzeitig. „Grüne Augen lügen nicht“, eben jene Klavierballade, covern die Leoniden bei Instagram in ihrem #staythefuckhome-Medley.  Ganz schön kitschig. oder?

Dann die zweite EP. Ein Intro, vier Songs. Alma - die „Seele“.

Es ist eine EP über die Liebe und den Kummer. Wie theatralisch es auch scheinen mag, hat uns das maßgeblich inspiriert.

JEREMIAS

Und natürlich geht es auch hier ums große Ganze:

Dass Olli auf dem Cover seine Augen verdeckt, liegt daran, dass wir den Hörer auffordern wollen, nicht zu sehen, sondern zu fühlen.

JEREMIAS

mit „hdl“ nun ein Track, der die rasche Weiterentwicklung der Band zeigt, die sich kurz nach Lockdown direkt im Studio eingesperrt und sich dem Schreiben neuer Musik gewidmet hat:

Jeder wartet auf das Eine / hab dich lieb und Langeweile / der Applaus ist mir zu leise / ich schreib ne Zeile und find sie scheiße.

JEREMIAS in "hdl"

JEREMIAS posen, sind unbekümmert, finden Funk geil. Ihr Sound ist tanzbar und sexy, reduziert und groovend zugleich. Manchmal theatralisch. Sie leben, wie sie wollen, schreiben darüber und spielen einfach. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist vor allem eins: Ganz schön schön. Oder?

New Music Award 2020: Die Finalist*innen