Black Beatz vom 05.07.2024: NxWorries

Fast 8 Jahre nach der Veröffentlichung des kultigen Debütalbums "Yes Lawd!" gibt es wieder frischen Stoff des kongenialen Duos Anderson .Paak und Knxwledge. Stiftete der Erstling noch den Eindruck überschüssiger Energie, stellt der Nachfolger schlicht die Frage: warum eigentlich? Und begibt sich auf eine famos mellow Fahrt durch verspielte "Retrosounds in allen ihren Facetten", wie führende deutsche Kultur-Obmänner zu deuten wussten. So zeigen sich die beiden Buddies auf "WalkOnBy" offen verletzlich und fabulieren über Reue und Schmerz. Auf dem Song sind auch die eigens von .Paak gesignte Rae Khalil und Earl Sweatshirt zu hören, der neben Tyler, The Creator der wohl wichtigste Part des Odd Future Kollektivs in L.A. ist. Und neben Grammy-Abräumerin H.E.R. geben auch Snoop Dogg und sein Death-Row Kumpan October London ihre Standortbestimmung. Auf "Why Lawd?", von NxWorries, dem Black Beatz Act der Woche.

Was war das für ein Move:  von der Luftmatratze bei einem Kumpel bis direkt an die Chartspitze. Der nach Mötley Crüe-Schlagzeuger Tommy Lee benannte Tommy Richman pflanzte sich mit seinem abgehangenen Knaller "Million Dollar Baby" ins kollektive Frühlingsgedächtnis des Jahrgangs 24. Nun legt der knapp 20-jährige, aus Virginia stammende Self-Made-Megaseller recht fluffig nach: "Devil Is A Lie". Ebenfalls fast ungewohnt fluffig geht es bei Headie One zu. Der Drill-Stratege aus Tottenham ist nicht selten mit ernster Miene und deftigen Statements unterwegs. Frisch zum Album "The Last One" kommt er aber fast wörtlich angeschwipst. Mit Aitch auf "Tipsy". "Der Letzte seiner Art" könnte auch für LL Cool J gelten. Nach über 40 Jahren (!) im Business mit veritabler Film- und TV-Karriere philosophiert der alte Def Jam-Haudegen mit dem stählernen Bizeps zusammen mit Rick Ross und Fat Joe über das rüde Straßenleben. Herrlicher Seniorenstammtisch bei "Saturday Night Special".