Black Beatz vom 28.06.2024: Ayra Starr

Mit 19 hat man noch Flausen, mit 21 beginnt der Ernst des Lebens. So könnte man die diskographisch orientierte Biographie von Oyinkansola Sarah Aderibigbe etikettieren. Die Schönheit aus Benin, die im nigerianischen Lagos aufwuchs, begann zunächst mit 16 Jahren im Model-Business für Furore zu sorgen. Allerdings trällerte die mittlerweile BA in Politikwissenschaften nicht nur Nicki Minaj-Songs auf dem Schulweg. Sie wollte auch so werden wie die Young Money-Queen. Also begann sie Social Media mit Cover-Tracks zu fluten und nannte sich zielstrebig Ayra Starr, was so viel wie "woke" bedeutet. Ihr 2021er Debüt-Album "19 and Dangerous" wummerte sie ins heimatliche spotlight, der 2022er smash "Rush" bis hin zur Grammy-Jury. Nun also Album Nummer 2. Mit gewohnt fluffigen Afrobeat-Sounds. Und mit Brasiliens Popstar Anitta, US-RnB-Filou Giveon und den Landsleuten Seyi Vibez oder Asake auf dem Weg zum Erwachsenwerden: "The Year I Turned 21" von Ayra Starr, dem Black Beatz Act der Woche.   

Man sagt ihm ja nach, nicht auf Knete angewiesen zu sein. In Gegensatz dazu lässt sich die soundtechnische Experimentierfreude und lyrisch Finesse des Tyga allerdings eher auf Streichholzschachtel-Niveau zusammenfalten. Aber immerhin, hier weiß man was man bekommt, nämlich solide-Clubware: Tyga – "Hello B*tch". In der Kategorie Frauenversteher verdient sich YG auch keinen Blumentopf. Der scheinbar letzte Überlebende aus dem Def Jam-Lager gondelt mit dem Jet-Ski und einer Feinripp-Obertrikotage durch eine neckische Badebucht und reduziert die Kommunikation mit den anwesenden Damen auf das für ihn wesentliche: "Shake". Aber jetzt noch zu einem anderen Kaliber. Zwar machte sich dieser Jeffrey The Kiddd als Schreiberling für K-Pop-Hits einen Namen, seine eigentliche Liebe gilt aber Usher oder Michael Jackson, den er schon als Knirps imitierte. Ganz mellow aus der Londoner Talentschmiede: "Bad Intentions".